Elektromotoren in der Industrie liegen verstärkt im Trend. In immer mehr Fabrikhallen müssen hydraulische oder pneumatische Systeme weichen und werden durch elektrische Antriebe ersetzt. Dafür werden in zunehmendem Maße auch zuverlässige Sicherheitsbremsen benötigt. Mit der neuen elektromagnetischen Linearbremse ROBA®-linearstop bietet mayr® Antriebstechnik nun ein ausfallsicheres System mit hohen Haltekräften, das zudem dynamisch bremsen kann und mit seinen kurzen Schaltzeiten überzeugt.
Die Absicherung linearer Bewegungen erfolgt häufig mit Sicherheitsbremsen, die auf separate Rundstangen bzw. Kolbenstangen oder aber Führungsschienen wirken. Je nach Anwendungsfall sind dafür oftmals pneumatisch oder hydraulisch öffnende Bremsen im Einsatz, die hohe Haltekräfte erreichen. Aber Antriebsachsen werden heute verstärkt mit Elektromotoren ausgestattet. Rein elektrische Systeme – auch für die Absicherung – liegen im Trend. „Wir führen als einziger Hersteller elektrisch öffnende Linearbremsen, die gleichzeitig auch Sicherheitsbremsen sind“, erklärt Bernd Kees, Produktmanager bei mayr® Antriebstechnik in Mauerstetten. Das bedeutet, die Bremsen arbeiten nach dem Fail-Safe-Prinzip. Sie erzeugen die Bremskraft durch Druckfedern und sind im energielosen Zustand geschlossen. Die neue Baureihe der elektromagnetischen ROBA®-linearstop Bremsen umfasst sechs Baugrößen mit Kräften von 70 bis 17.000 N.
Mehr als nur Klemmeinheiten
„Die meisten auf dem Markt verfügbaren Linearbremsen fungieren als statische Klemmeinheiten und sind dafür konzipiert, die Achsen im Stillstand zu halten“, erläutert Bernd Kees. „Allerdings können sich Personen auch während der Inbetriebnahme, der Wartung oder sogar während des Produktionsprozesses unter schwebenden Lasten aufhalten, ohne dass zuvor die Lastübergabe auf die mechanische Linearbremse erfolgt ist.“ Kommt es in diesen Betriebszuständen zu einem Komplettausfall des Antriebs, ist die Linearbremse allein für das sichere Verzögern der Last verantwortlich. Deshalb sind die Sicherheitsbremsen von mayr® Antriebstechnik auch für solche dynamischen Bremsungen ausgelegt. Das Unternehmen hat die Bremsen als Sicherheitsbauteil nach der Maschinenrichtlinie (2006/42/EG) freiwillig einer Baumusterprüfung unterzogen.
Kurze Schaltzeiten und zuverlässige Schaltzustandskontrolle
Für die Sicherheit von Mensch und Maschine sind gerade bei sicherheitskritischen und vertikalen Achsen kurze Anhaltewege wichtig. Entscheidend für den Bremsweg sind dabei die Schaltzeiten der Bremse. Denn in der Zeit des freien Falls bis die Bremse schließt und die Verzögerung einsetzt, beschleunigt sich die Masse zusätzlich. Die neuen elektromagnetischen Linearbremsen überzeugen daher durch ihre kurzen Schaltzeiten. „Im Vergleich zu bisher üblichen Produkten schalten unsere Bremsen um den Faktor 10 schneller“, ergänzt Bernd Kees. Größtmögliche Sicherheit wird aber nur erreicht, wenn die projektierten Schaltzeiten über die gesamte Lebensdauer gewährleistet sind. Deshalb ist eine zuverlässige Schaltzustandskontrolle wichtig. Diese erfolgt bei den neuen elektromagnetischen ROBA®-linearstop Bremsen über das Ansteuermodul. Für größere Bremsen (ab Baugröße 40) ist auch eine Überwachungsmöglichkeit mit Näherungsinitiator möglich.
Ausblick: Neue Lösungen für die Schiene
Neben den Linearbremsen für Kolbenstangen arbeitet mayr® Antriebstechnik ganz aktuell auch an elektrischen Sicherheitsbremsen für Profilschienen. Die neuen ROBA®-guidestop Bremsen für Schienen in den Größen 25 bis 45 stehen kurz vor der Marktreife.