Zuverlässige Sicherheitsbremsen für Outdoorlifte
Tausende Besucher wagen jedes Jahr einen spektakulären Spaziergang auf der Langkawi Sky-Bridge in Malaysia hoch über dem Regenwald. Zum Anfang der Brücke bringt sie seit Kurzem ein innovativer Outdoorlift der Firma L-TEC, der sich sanft und naturschonend in das Landschaftsbild einfügt. Im Lift sorgen die zertifizierten, modularen ROBA®-diskstop® Bremssysteme von mayr® Antriebstechnik zuverlässig für die Sicherheit der Fahrgäste.
Sie gehört zu den spektakulärsten Fußgängerbrücken der Welt – die Langkawi Sky-Bridge in Malaysia. Hoch über dem Regenwald, auf dem Gipfel des Bergs Gunung Machinchang bietet sie den Besuchern atemberaubende Aussichten und ist bei Einheimischen wie Touristen ein beliebtes Ausflugsziel. Doch spektakulär ist nicht nur die Aussicht, sondern auch die Konstruktion. Die 125 Meter lange, geschwungene Schrägseilbrücke ist lediglich an einem 82 Meter hohen Pylon aufgehängt. Sie schwebt elegant zwischen den Felsausläufern, 660 Meter über dem Meeresspiegel und kann bis zu 250 Besucher gleichzeitig tragen. Zum Berggipfel gelangt man nur über eine Seilbahn. Von dort führte in der Vergangenheit ausschließlich ein steiniger und gerade für Familien mit Kindern oder körperlich beeinträchtigte Menschen nur schwer begehbarer Weg zur Brücke. Deshalb wurde hier 2015 ein innovativer Outdoorlift der Firma L-TEC installiert, der die Besucher barrierefrei zur Brücke und wieder zurück zur Bergstation der Seilbahn bringt.
Innovativ unter anderem deshalb, weil im Gegensatz zu einem klassischen Schrägaufzug keine schnurgerade Schneise in den Urwald geschlagen werden musste. Im Gegenteil, die flexible Streckenführung und der intelligente Antrieb ermöglichen die Umfahrung natürlicher Hindernisse und der L-TEC Outdoorlift schmiegt sich sanft in die Landschaft ein. „Dem Betreiber war hier ein naturschonendes, unauffälliges Konzept wichtig“, erklärt Daniel Laidig, Entwicklungsingenieur bei der L-TEC GmbH. „Mit unserem Outdoorlift müssen wir nur minimal in den Geländebestand eingreifen und die weitgehend bodennahe Schienenverlegung erlaubt eine unauffällige Gestaltung. Leichtgewichtige Strukturelemente vereinfachen zudem die Installation auch bei erschwerten Zugangsbedingungen wie hier am steilen Bergrücken.“ Für die Absicherung des Outdoorlifts setzt die Firma L-TEC auf mehrfach redundante Bremssysteme. Ein wichtiger Bestandteil sind dabei die zertifizierten ROBA®-diskstop® Sicherheitsbremsen von mayr® Antriebstechnik. Sie stehen für größtmögliche Funktions- und Betriebssicherheit und gewährleisten den sicheren Transport der Fahrgäste zu jeder Zeit.
Vielseitiges Liftsystem, das sich dem Gelände anpasst
„Wir haben den L-TEC Outdoorlift entwickelt als flexible und skalierbare Beförderungslösung zur barrierefreien Erschließung auch in schwierigem Gelände“, beschreibt Daniel Laidig den neuen Lift. „Unsere Lifte sind immer dann im Einsatz, wenn Grundstücke zum Beispiel nicht für einen klassischen Schrägaufzug geeignet sind oder ein Treppenlift zu langsam und unzulänglich wäre. Die Anwendungsbeispiele reichen hier von privaten Wohnhäusern und Wohnanlagen über Hotelanlagen und touristische Attraktionen bis hin zum öffentlichen Kurzstreckenverkehr, um zum Beispiel Infrastrukturknoten elegant zu verbinden.“ Der neue Outdoorlift ist aufgebaut als intelligentes Modulsystem und kann mit einer Kabinengröße für vier Personen und einer Nutzlast von 300 kg bis hin zu Kabinen für 14 Personen und einer Nutzlast von 1050 kg flexibel eingesetzt werden. Die variable Steigfähigkeit reicht von 0° bis 45° und bislang sind Streckenlängen bis rund 300 Meter realisierbar. Dabei können die Führungsgleise, an denen sich der Lift den Hang hinauf zieht, gleichzeitig Richtung und Steigung ändern. Der Fahrkorb kann über einfache Bedienelemente wie ein normaler Aufzug bedient werden. Er hält sich über eine hydraulische Niveauregulierung stets in Waage und ist selbst angetrieben. Das heißt, alle Komponenten befinden sich mit an Bord, ein zusätzlicher Maschinenraum für Antrieb und Steuerung ist somit nicht erforderlich. Die Elektrifizierung erfolgt über Schleifleitungen entlang der Strecke.
Sicherheit durch mehrfach redundante Bremssysteme
Herzstück des neuen L-TEC Outdoorlifts ist der speziell entwickelte kurvengängige Servo-Synchronantrieb im Zusammenspiel mit dem innovativen Antriebsstrang. Für die Sicherheit des Systems sorgen dabei unter anderem eine elektronische Sicherheitssteuerung und mehrfach redundante Bremssysteme. „Die dualen Antriebsmotoren haben jeweils eine integrierte Haltebremse“, erläutert Daniel Laidig. „Diese haben allerdings keine Sicherheitszertifizierung und sind nicht überwachbar, sodass wir damit noch nicht das Sicherheitsniveau für die Personenbeförderung erreichen. Deshalb setzen wir zusätzlich vier zertifizierte ROBA-diskstop Scheibenbremsen von mayr Antriebstechnik ein. Diese wirken direkt auf die Hauptantriebswellen – immer jeweils zwei Bremssättel pro Welle.“ Ein drittes Bremssystem, die sogenannte Wartungsbremse, klammert sich direkt an die Gleise. „Die große Herausforderung ist nicht so sehr das sichere Anhalten des Lifts, sondern das sanfte und wenig abrupte Bremsen“, so Daniel Laidig. „Denn wenn alle Bremsen gleichzeitig einfallen würden, hätten wir ein Vielfaches des Bremsmoments, das wir eigentlich benötigen, besonders in einem flacheren Streckenabschnitt. Je nach Steigung benötigen wir also auch mehr oder weniger Bremsmoment bzw. -kraft.“ Gelöst wird dies über die Sicherheitssteuerung, sodass die verschiedenen Bremssysteme gestaffelt nacheinander einfallen.
Der Outdoorlift der Firma L-TEC bringt die Besucher barrierefrei zur Sky-Bridge und wieder zurück zur Bergstation der Seilbahn. Die flexible Streckenführung und der intelligente Antrieb ermöglichen die Umfahrung natürlicher Hindernisse.
Die ROBA®-diskstop® Aufzugsbremsen von mayr® Antriebstechnik sind durch den TÜV Süd baumustergeprüft. Durch das modulare Baukastenprinzip können die Bremsengröße, die Anzahl der Bremseinheiten pro Scheibe und der Durchmesser der Bremsscheibe flexibel gewählt werden.
Die Langkawi Sky-Bridge in Malaysia gehört zu den spektakulärsten Fußgängerbrücken der Welt. Hoch über dem Regenwald, auf dem Gipfel des Bergs Gunung Machinchang bietet sie den Besuchern atemberaubende Aussichten und ist bei Einheimischen wie Touristen ein beliebtes Ausflugsziel.
Das Bremsenansteuermodul ROBA®-SBCplus leistet eine sichere Schaltzeitenüberwachung. Es ist von der TÜV SÜD Industrie Service GmbH baumustergeprüft und bis zum höchsten Performance Level PLe und Safety Integrity Level (SIL) 3 einsetzbar.
Sichere Bremsenansteuerung
Die ROBA®-diskstop® Bremsen werden dabei immer paarweise geschalten und durch die sichere Bremsenansteuerung ROBA®-SBCplus überwacht, die in die übergeordnete Sicherheitssteuerung integriert ist. Mit diesem Modul bietet mayr® Antriebstechnik Sicherheitsbremsen und sichere Bremsenansteuerung im Komplettpaket. Entwickelt wurde das Modul zusammen mit Pilz insbesondere für Anwendungen, die Anforderungen an den Personenschutz nach den Normen zur funktionalen Sicherheit erfüllen müssen. Das Modul ROBA®-SBCplus muss beim Abschalten der Bremse den Strom in der Magnetspule sicher unterbrechen. Dazu arbeitet das Modul mit verschleißfreien elektronischen Halbleitern und erreicht dadurch praktisch unbegrenzte Schalthäufigkeit und Schaltzuverlässigkeit. Das Bremsenansteuermodul leistet eine sichere Schaltzeitenüberwachung. Hinzu kommt eine sichere integrierte Plausibilitätskontrolle durch die Auswertung der Lüftüberwachungssignale. Die Auswertungen der Schaltzustände und des Rückgabesignals ermöglichen somit eine zuverlässige Fehlerdiagnose. Auch schleichende Fehler mit Einfluss auf die Schaltzeiten wie zum Beispiel zunehmender Verschleiß können so rechtzeitig detektiert werden. Die sichere Bremsenansteuerung ROBA®-SBCplus ist vom TÜV Süd baumustergeprüft und bis zum höchsten Performance Level PLe und Safety Integrity Level (SIL) 3 einsetzbar.
Vorteil Modularität
„Für unseren neuen Outdoorlift benötigen wir Bremsen, die sich einerseits sehr genau auf unser modulares System abstimmen lassen“, erläutert Daniel Laidig. „Deshalb passen hier die ROBA-diskstop Sicherheitsbremsen gut, denn mit diesen Bremsen sind wir je nach Liftgröße und Steigung flexibel.“ Und dies liegt am modularen Baukastenprinzip der Bremsen selbst. So können jeweils die Baugröße, die abgestufte Federkraft, die Anzahl der Bremseinheiten pro Scheibe und der Durchmesser der Bremsscheibe flexibel gewählt werden. Die Höhe des Bremsmoments errechnet sich dann aus dem Wirkdurchmesser der Bremsscheibe sowie der Stärke und Anzahl der Bremsen. Dieses Bremssystem stellt somit zum Beispiel auch für große Bremsmomente eine attraktive Lösung dar. „Andererseits ist für uns auch die Zertifizierung der Bremsen ein wichtiges Kriterium“, ergänzt Daniel Laidig. Die ROBA®-diskstop® Aufzugsbremsen von mayr® Antriebstechnik sind baumustergeprüft durch den TÜV Süd nach Richtlinie 2014/33/EU und der Prüfgrundlage EN 81-50 bzw. EN 81-20.
Keine Kompromisse bei der Sicherheit
Um in den Aufzügen immer größtmögliche Betriebssicherheit zu gewährleisten unterliegen die ROBA®-diskstop® Bremsen wie alle mayr®-Sicherheitsbremsen einer sorgfältigen Qualitätskontrolle. Dazu gehören qualitätssichernde Maßnahmen während des Konstruktionsprozesses sowie eine umfassende Endprüfung. Vor Auslieferung werden alle Bremsen ausführlich auf Prüfständen getestet und funktionsrelevante Werte dokumentiert. Eine elektronische Datenbank, in der die Messwerte zusammen mit den dazugehörigen Seriennummern eines Produkts archiviert werden, gewährleistet dabei eine 100-prozentige Rückverfolgbarkeit. Die langjährige Erfahrung und unzählige Versuche in der Entwicklungs- und Versuchsabteilung im mayr®-Stammhaus in Mauerstetten bilden dabei die Basis für eine gewissenhafte Lebensdauerauslegung. Alle Bremsenbauteile sind sicher dimensioniert und nur aus hochwertigen, bekannten und bewährten Werkstoffen gefertigt. Die mayr®-Bremsen sind so ausgelegt, dass sie das geforderte Nennmoment unter allen auftretenden Betriebsbedingungen, unabhängig z.B. von Umgebungstemperatur oder Luftfeuchtigkeit, zuverlässig erreichen. Denn Sicherheit bei der Beförderung von Personen – nicht nur zur Langkawi Sky-Bridge – duldet keine Kompromisse.
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Quelle: Konstruktion 10/2017, Seite 12-14